Immer den Durchblick behalten mit verschiedenen Glasarten

In der Regel sind sie durchsichtig, halten einiges an Wärme bzw. Kälte ab und zerbrechen, je nach Beschaffenheit, mehr oder weniger schnell. Die Rede ist von Glasarten. Dass es mehr als nur eine Sorte gibt, ist Ihnen wahrscheinlich bekannt. Wenn Sie sich also noch genauer in der Welt der Glastüren und Fensterscheiben auskennen möchten, dann sind Sie hier richtig. Wir geben Ihnen alle wichtigen Informationen. Lesen Sie jetzt weiter!

Was ist Glas: Eine kurze Definition

Der Name leitet sich vom germanischen “glasa” ab. Das bedeutet so viel wie “das Glänzende” oder “das Schimmernde”. Ein durchaus passender Begriff. Heute wird er als Oberkategorie für sogenannte amorphe Feststoffe verwendet. Das sind Materialien, die laut der Physik und Chemie keine geordneten Atomstrukturen aufweisen, sondern eher unregelmäßige Muster. Um diesen Zustand zu erzeugen und die Kristallisation zu vermeiden, muss eine heiße Flüssigkeit schnell erkalten. Denn nur so fehlt es den Atomen an der Zeit, sich zu ordnen.

Das erklärt auch, warum Glas manchmal als gefrorene, unterkühlte oder erstarrte Schmelze bezeichnet wird. So stellt man zum Beispiel Tür- und Fensterscheiben vorwiegend aus flüssigem Siliciumdioxid (Quarzsand) her. Doch das ist nicht die einzige Glasart, die es gibt. Wir stellen Ihnen deshalb verschiedene Varianten vor, die Ihnen begegnen können.

Eine Wand aus Glas
Glas wird chemisch und physikalisch betrachtet.

Glasarten – das unterscheiden wir

Wie bei vielen Dingen wird auch bei Glasarten das Ganze in verschiedene Kategorien unterteilt. So haben Sie die Möglichkeit, nach der Genese oder nach dem Chemismus zu differenzieren. Was alles darunter fällt, woher es kommt und wie es hergestellt wird, erklären wir Ihnen jetzt. Dazu sei jedoch gesagt, dass es so viele Varianten gibt, dass wir diese nicht vollständig aufzählen können. Deshalb haben wir uns für einige prägnante Beispiele entschieden.

Die Genese

Bei der Genese handelt es sich um die Entstehung bzw. Entwicklung. Das heißt, um den Prozess, durch welchen wir überhaupt zu unterschiedlichen Glasarten gelangen. Eine der Möglichkeiten ist die natürliche Bildung. Dabei kommen verschiedene Faktoren zusammen, die zu diesem bekannten Stoff führen.

Gesplittertes Glas
Glas kann auf natürlichem Weg entstehen.
  • Impaktgläser: durch einen Meteoriteneinschlag wird das Gestein vor Ort aufgeschmolzen und erstarrt zu Glas
  • Fulgurite: entstehen bei einem Blitzeinschlag
  • Obsidian: sogenanntes vulkanisches Gesteinsglas

Diese natürlichen Varianten sind selbstverständlich nicht die einzigen, die wir kennen. So gibt es zudem noch einen künstlichen Herstellungsprozess und jene, die durch Schmelze entstehen. Diaplektisches Glas bildet sich hingegen durch Schockwellen.

Der Chemismus

Fragt man Naturwissenschaftler, unterteilen sie die Glasarten zunächst einmal in metallische und nichtmetallische. Zweiteres wird wiederum in organisch und anorganisch unterschieden. Dies wiederum spaltet sich auch noch einmal auf, sodass am Ende ein ganzes Baumdiagramm an Varianten entsteht. Die wichtigsten, mit denen Sie teilweise sogar tagtäglich zu tun haben, sind folgende:

  • Kalk-Natron-Glas: für Flaschen und Fensterglas
  • Bleiglas: Fernsehtrichter und Bleikristallglas
  • Borosilikatglas: Kochgeschirr, optische Linsen oder Laborgeräte
  • Quarzglas: Isolationsmaterial, für Musikinstrumente, …


Eine Person sitzt hinter einer Glastür
Glas kann auch künstlich hergestellt werden.

Dies sind längst nicht alle, die künstlich hergestellt werden. Doch da wir uns in diesem Beitrag vor allem auf Glastüren und -fensterscheiben konzentrieren möchten, kürzen wir die Ausführung der zwei Hauptunterschiede an dieser Stelle ab. Stattdessen gehen wir zu den einzelnen Exemplaren über, die Sie bei der Renovierung oder dem Hausbau verwenden können.

Glasarten bei Fenstern und Türen

Ein Fenster, das ins Grüne geht
Für Fenster und Türen gibt es spezielle Glasarten.

Gerade beim Hausbau sollten Sie sich vorher besonders überlegen, welche Scheiben Sie verwenden möchten. In unserem Beitrag über Fensterarten haben wir Ihnen schon die einzelnen Formen vorgestellt. Trotzdem bleibt die essenzielle Frage nach der Glasart bestehen. Damit Sie hier nicht ratlos eine Entscheidung treffen müssen, stellen wir sie Ihnen vor.

Floatglas

Beginnen wir mit dem Klassiker und der Oberkategorie: dem Floatglas. Dieses begegnet Ihnen in 95 Prozent der Fälle. Weiterverarbeitet wird es sowohl bei Hausfenstern, als auch für Autos oder sogar Spiegel verwendet. Sie sehen: Diese Variante ist die Basis für all die verschiedenen Glasarten, die es noch so gibt.

Doch wie wird es hergestellt? Letztendlich handelt es sich um einen kontinuierlichen sowie endlosen Prozess. Dabei wird die flüssige Schmelze auf ein Band mit ebenfalls liquidem Zinn geleitet. Da Ersteres zwei Drittel leichter ist, hebt es sich ab und schwimmt quasi wie ein gleichmäßiger Film darauf. So entsteht auch der Name, da es letztendlich “schwebt”.

Mann hält eine Glastür auf
Floatglas ist die Basis von vielen Glasarten.

Weil Zinn eine hohe Oberflächenspannung aufweist und es, genau wie das Glas, noch flüssig ist, entstehen besonders glatte Ebenen. Das ist gerade bei Spiegeln und Scheiben essenziell, sodass sich das Gesehene nicht unnatürlich verzieht. Damit das 600 °C heiße Material dann fest wird, durchläuft es einen Kühlofen und erkaltet dort verspannungsfrei.

Einscheibensicherheitsglas

Diese Glasart kennen Sie vielleicht unter der Abkürzung ESG. Es wird vor allem dort verwendet, wo die Scheibe besondere sicherheitstechnische oder mechanische Anforderungen aushalten muss. Glasmöbel oder Ganzglastüren sind dafür ein gutes Beispiel. Apropos: Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Glastüren folieren können, lesen Sie in unserem Beitrag nach! Doch diese Art bietet noch mehr Einsatzmöglichkeiten. Denn auch bei druckfesten Sicht- bzw. den Seitenscheiben beim Auto, Touchscreens oder sogar bei Tauchmasken finden sie Verwendung.

Kleine Glasstücke
Beim ESG ist die Verletzungsgefahr nicht so hoch.

Damit der Rohstoff diesen Ansprüchen gerecht wird, bedarf es einer besonderen Herstellungsweise. Dabei ist das Glaswerkstück, also das Floatglas, bereits fertig bearbeitet, kommt jedoch noch einmal in einen Ofen, um dort erneut erhitzt zu werden. Anschließend kühlt man es besonders schnell ab. So erstarrt die Oberfläche, während sich der Kern noch zusammenzieht. Dadurch bildet sich ein permanentes Spannungsfeld, das dafür verantwortlich ist, dass das Sicherheitsglas beim Zersplittern nicht scharfkantig wird. Im Gegenteil: Es zerfällt in kompakte Würfelstücke.

Verbundsicherheitsglas

Das eher als VSG abgekürzte Verbundsicherheitsglas basiert ebenfalls auf dem Floatglas. Es besteht dabei mindestens aus zwei, wenn nicht sogar mehr Schichten. Diese werden mit speziellen Kunststofffolien zusammengeklebt. So wird der Name dem Ganzen gerecht. Denn durch diese Aufbauweise erhalten Sie eine splitterbindende Wirkung.

Das heißt im Übrigen auch, dass es nicht so schnell kaputtgehen kann. Im Fachjargon spricht man dabei von durchschuss- und durchbruchhemmend. Und wenn die Scheibe doch einmal beschädigt wird, hält sie zusammen und die gefährlichen Splitter können sich nicht lösen. Dafür sorgen die Folien, die meist aus Polyvinylbutyral oder Ethylenvinylacetat bestehen.

Bestimmt fallen Ihnen einige Einsatzorte für dieses spezielle Glas ein. So werden sie beispielsweise für Windschutzscheiben von Autos genutzt. Auch in Schulen oder Kindergärten, wo die Kleinen manchmal sehr ungestüm sein können, findet es in Türen Anwendung. Vielleicht möchten Sie einen Wintergarten bauen? Dann empfehlen wir Ihnen diese Art hier ebenfalls. Denn gerade hier können beispielsweise Vögel oder bei starkem Wind auch Geäst auf das Glas schlagen und es beeinträchtigen.

Zersplittertes Glas
Besondere Sicherheit ist beim VSG gegeben.

Isolierglas

Wenn Sie gerade dabei sind, neue Fenster auszusuchen, empfehlen wir Ihnen auch einen Blick auf Isoliergläser zu werfen. Diese werden beim Hausbau wegen Ihrer Wärmeschutz- und Wärmedämmungseigenschaften mittlerweile fast ausschließlich genutzt. Denn immerhin hat Energiersparen heutzutage eine sehr hohe Priorität.

Damit Sie von eben diesen Punkten profitieren können, werden mehrere, vorwiegend zwei oder drei, Scheiben gasdicht mit Abstandshaltern verklebt. Anschließend wird der Zwischenraum mit Luft oder Gas gefüllt. Zusätzlich kommt oftmals eine spezielle Sonnenschutzbeschichtung zum Einsatz.

Sie wollen Ihre Fenster nicht austauschen, sondern suchen eine schnelle Lösung zur Isolation? Dann bestellen Sie noch heute Sonnenschutzfolien?

Satiniertes Glas

Eine Pflanze hinter undurchsichtigem Glas
Gerade im Bad ist es beliebt.

Sie können gerade noch nichts mit dem Namen anfangen? Kein Problem. Diese Glasart zeichnet sich vor allem durch ihre milchige Oberfläche aus. Das heißt, gerade in Badezimmern, Büros oder anderen Bereichen, in denen Privatsphäre besonders wichtig ist, werden diese Scheiben gern eingesetzt. Denn auch wenn man nicht hindurchschauen kann, ist die Lichtdurchlässigkeit trotzdem gegeben.

Wie funktioniert die Herstellung? In der Regel wird die Mattierung zum Beispiel durch Ätzen mit Flusssäure erzeugt. Das hat den Vorteil, dass die Oberfläche danach trotzdem noch glatt ist, was Ihnen wiederum beim Saubermachen hilft. So bleibt die Scheibe hygienisch rein. Übrigens müssen Sie sich hier auch keine Sorgen um Kratzer machen, da das Material dagegen relativ widerstandsfähig ist.

Intelligentes Glas

Zum Abschluss möchten wir Ihnen noch eine ganz besondere Glasart vorstellen. Es handelt sich um das sogenannte Smart Glass. Bei diesem können Sie ganz individuell entscheiden, ob beispielsweise Ihre Tür gerade durchsichtig oder getönt sein soll. Hier sind verschiedene Techniken möglich:

  • elektrochromes Glas: kann durch den Einfluss eines äußeren elektrischen Feldes oder Stromfluss seine optischen Eigenschaften verändern
  • LC-Glas: basiert auf einem Polymer-Flüssigkristall-Film, der in den Scheiben eingebettet und mit einer Spannungsquelle verbunden ist
  • thermochromes Glas: wechseln durch Temperaturänderung, wie zum Beispiel Sonneneinstrahlung, die Farbe.

Je nachdem, welche Variante Sie verwenden, ist die Färbung von verschiedenen Faktoren abhängig. Möchten Sie sich über weitere Optionen für den Fenstersichtschutz informieren? Dann lesen Sie unseren Beitrag dazu!

Person hinter grünem Glas
Immer mehr im Trend: intelligentes Glas

Glasarten: ein Fazit

Zum Abschluss möchten wir ein Fazit ziehen und noch einmal darauf hinweisen, dass sich hinter Glasarten ein wirklich weites Themenfeld verbirgt. Wir haben Ihnen hier relevante  Optionen vorgestellt, die Sie bei der Auswahl von Fensterscheiben oder Türen durchaus in Betracht ziehen können.

Ein gewölbtes Glasdach
Es gibt unzählige Glasarten.

Trotz allem möchten wir auch erwähnen, dass es für manche Varianten eine günstigere Alternative gibt. Sie müssen nämlich für Splitter- oder Sonnenschutz nicht gleich ein neues Glas kaufen. In unserem Online-Shop finden Sie stattdessen passende Folien, die diese Aufgaben übernehmen. Sie sind einfach und schnell auf der bestehenden Scheibe angebracht. Schauen Sie doch einmal vorbei!

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Profil-Martin

Autor: Martin Siegel

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